Zahnunfälle
Irgendwann erleiden ca. 57% aller Kinder einmal einen Zahnunfall. Als Folgen können auftreten: hohe Kosten, eingeschränkte Ästhetik (verfärbte Zähne, schlecht angepasste Kronen) begleiten viele ein Leben lang.

Was tun im Falle eines Zahnunfalls?

Richtiges Verhalten ist entscheidend!

Falls Zähne fehlen:

  • Zahn(stücke)/Zähne suchen und in einer Zahnrettungs-
    box (Dento Safe) aufbewahren. Da meistens keine Rettungsbox unmittelbar greifbar ist, ist die Aufbewahrung in kalter H-Milch empfehlenswert (keinWasser!).
  • Zahn nicht an der Wurzel anfassen!
  • Zahn nicht reinigen, höchstens grobe Verschmutzungen unter Wasser kurz abspülen.
  • Abgeschlagene Zahnstücke einsammeln.
  • Suchen sie möglichst schnell einen Zahnarzt auf oder eine Zahnklinik auf.

Ausgeschlagene Zähne können reimplantiert (wieder eingesetzt) werden. Das funktioniert nicht, wenn der Zahn / die Zähne länger als 30 – 60 Minuten trocken gelagert wurde oder falsch aufbewahrt wurde. Bei einer Lagerung in Nährlösung (Dento Safe) kann eine Reimplantation sogar noch nach bis zu 72 Stunden erfolgreich sein. Der Dento Safe liegt bei uns in der Praxis immer bereit!

Blut aus dem Zahn bedeutet, dass der Nerv eröffnet ist. Wenn die Behandlung schnell erfolgt, kann der Nerv noch erhalten werden (auch bei erwachsenen Patienten). Kommt es doch zum Absterben des Nerven, entscheidet die Qualität der Wurzelbehandlung über die Prognose des Zahnes. Abgebrochene Zahnstücke können oft wieder „angeklebt“ werden und sind die ideale „Sofortreparatur“.


Was dann?

Mit modernen Mitteln kann man heute Unfallfolgen gut und vor allem maximal schonend behandeln. Gerade bei Kindern ist ein Zahnerhalt auch stark geschädigter Zähne wichtig, da Zähne erst nach dem Wachstumsende langfristig ersetzt werden können. Das gilt sowohl für Implantate, als auch für Brücken. Häufig sind Wurzelkanalbehandlungen notwendig, die jedoch bei Kindern wegen des nicht abgeschlossenen Wachstums besonderer Maßnahmen bedürfen um langfristig erfolgreich zu sein. Bei der sog. Apexifikation mit MTA (Mineraltrioxid) beispielsweise wird ein gewebefreundliches Material unter mikroskopischer Kontrolle durch den Zahn an die Wurzelspitze gebracht.


Bei offenen Wunden ist möglicherweise eine Wundstarrkrampf- (Tetanus-) Impfung notwendig. Hausarzt fragen! Starke Blutungen durch Anpressen eines Stofftuches oder Verbandes stoppen.

Bei Zeichen einer Gehirnerschütterung (Schwindel, Erbrechen, ungleich grosse Pupillen) sofort mit Hausarzt oder Krankenhaus Kontakt aufnehmen.

Alle Zahnunfälle sind unverzüglich der Versicherung zu melden.
Bei Kindern werden die durch Zahnunfälle entstehenden Kosten von der Krankenkasse übernommen. Das volle Ausmaß des Schadens wird oft erst Jahre später sichtbar, seine Behebung kann unter Umständen sehr viel teuerer zu stehen kommen, als es im Moment des Unfalls abzusehen ist.

Bitte rufen sie umgehend in der Praxis an, denn im Zweifelsfalle lieber einmal zu früh, als einmal zu spät!


Dr. med. dent.
Zahnärztin
Simone Weidmann
DIE WIR UNS NEHMEN,
IST ZEIT, DIE IHNEN ETWAS GIBT.