Parodontologie ist die Lehre vom Zahnhalteapparat.
Der Zahnhalteapparat besteht aus dem Zahnfleisch (Gingiva), dem Wurzelzement, der Wurzelhaut, kollagenen Fasern (den sogenannten Sharpeyschen Fasern) und dem Zahnfach.
Aufgaben des Parodontologen sind die Prävention, Behandlung und Nachsorge von Zahnbetterkrankungen.
Bei der Parodontitis (früher Parodontose) bildet sich aufgrund der Entzündung, die durch spezielle Bakterien ausgelöst wird, der Alveolarknochen zurück, die Zahnfleischtaschen vertiefen sich, die Zahnwurzel findet insgesamt weniger Halt. Wird die Parodontitis nicht behandelt, kommt es zum Zahnverlust.
Begünstigende Faktoren für die Entstehung einer Parodontitis ist das Vorhandensein von Plaque (Zahnbelag), genetischen Faktoren, Rauchen und Stressfaktoren.
Die Therapie erfolgt durch Instruktion und Anpassung der Mundhygienemittel sowie einer perfekten Entfernung aller harten und weichen Zahnbeläge (supra) oberhalb und (sub) unterhalb des Zahnfleisches. Im Allgemeinen entfernt der parodontologisch arbeitende Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin diese Beläge ohne Sicht. Das bedeutet, das Zahnfleisch wird nicht abgehoben, sondern man geht mit geeignetem Instrumentarium in die entstandene Zahnfleischtasche und entfernt die Beläge nur durch das Tastgefühl. Der Parodontologe kann dies auch mit Hilfe eines chirurgischen Eingriffes tun. Hierbei wird das Zahnfleisch vom Knochen gelöst und so unter Sicht der Zahnstein entfernt.
Durch geeignete Testverfahren können die für die Parodontitis verantwortlichen Bakterien bestimmt werden. Je nach Ergebnis dieser Tests muss entschieden werden, ob zur klassischen Therapie unterstützend eine antibiotische Therapie durchgeführt werden sollte.
Ziel ist es, den entzündlichen Prozess möglichst vollständig zu stoppen und damit den Abbau des Alveolarknochens zu verhindern. Man versucht, die tiefen Taschen zu eliminieren und die Bakterienflora positiv zu beeinflussen, wobei der krankhafte Prozess jedoch meist nur aufgehalten, aber nicht rückgängig gemacht wird.
Nach neuesten Erkenntnissen haben bestimmte Vitamine und Spurenelemente einen wesentlichen Einfluss auf den Heilungsprozess, wir bieten von der Firma Biogena geeignete Präparate an. Ebenso können tiefe Taschen mit dem Laser desinfiziert werden und eine signifikante Taschenreduktion kann über eine antibakterielle Applikation (Periochip) erfolgen.
Weit fortgeschrittene Zahnbettzerstörungen, durch deren Vorhandensein der betroffene Zahn in seiner Erhaltung gefährdet ist, können unter Umständen durch besondere parodontologische Maßnahmen therapiert werden: die „regenerative Parodontalchirurgie“ bietet die Möglichkeit, verlorengegangenen Zahnbettknochen durch Auffüllung mit geeigneten Knochenersatzmaterialien zu ersetzen und funktionell wieder herzustellen. Grundsätzlich müssen solche Maßnahmen einer strengen Indikation unterzogen werden und von Zahn zu Zahn entschieden werden. Zähne, die bereits durch Knochenabbau infolge Parodontitis gelockert sind, können je nach Ausgangsbefund dennoch langfristig erhalten werden.
Die regelmäßige (3-4 monatliche) Nachsorge durch geschultes Personal sichert den Behandlungserfolg nachhaltig. Leider ist die professionelle Zahnreinigung noch nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung. Wir beraten Sie gerne individuell.
zurück zur Übersicht |